Geburtsvorbereitung mit Hypnose

Geburtsvorbereitung mit Hypnose erfreut sich in den letzten Jahren größerer Beliebtheit: So wird die Geburt unter Hypnose durch z.B. HypnoBirthing nach Marie Mongan, oder „Die friedliche Geburt“ nach Kristin Graf zunehmend bekannter.

Was beinhaltet die Geburtsvorbereitung mit Hypnose?

Meine Methode der geburtsvorbereitenden Hypnose beinhaltet die Aspekte

Arbeit an Angstfreiheit

In meiner Zeit als praktizierende Hebamme erlebte ich immer wieder, dass Frauen, die keine Angst vor der Geburt hatten und auch während der Geburt nicht in Angstgefühle rutschten, deutlich kürzere und leichtere Geburten erlebten, als Frauen, die angstbedingt mental und körperlich angespannt waren. Ziel dieses Abschnitts ist es, bewusste und unbewusste Ängste durch Vorfreude auf die Geburt zu ersetzen. Dieser Abschnitt ist für mich der am wichtigsten im Geburtsvorbereitungsprozess.

Schmerzkontrolltechniken

In diesem Abschnitt übt die Schwangere von einem Schmerzreiz wegzufokussieren. Diese Kompetenz kann bei der Geburt sehr hilfreich sein: Wie viel schöner ist es doch, bei der Geburt mental beim Baby zu sein, statt beim Schmerz.

Selbsthypnosetraining

Die Schwangere übt in diesem Abschnitt die Selbsthypnose, um während der Geburt selbst in Trance zu gehen. Unterstützt wird dieser Prozess durch Audios, die auch während der Geburt gehört werden können.

Wieviele Sitzungen umfasst die Geburtsvorbereitung mit Hypnose?

Im Durchschnitt umfasst die Geburtvorbereitung mit Hypnose drei bis fünf Sitzungen zu je zwei
Stunden. Es handelt sich aber um ein völlig individuelles Konzept, das ich auf Sie zuschneide, das
heißt im Bedarfsfall kann die Sitzungsanzahl erhöht oder reduziert werden.

Was kostet die Geburtsvorbereitung mit Hypnose?

Mein Honorar liegt in der Schwangerschaft bei 80€ pro Stunde.

Eine kleine Anekdote zum Thema geburtsvorbereitende Hypnose

„…Man könnte meinen ich sehe da noch ein drittes Herzchen schlagen…“, sagte meine Gynäkologin zu mir. „Bingo“, dachte ich mir… Das passt zu uns. Standard scheine ich für dieses Leben nicht gebucht zu haben. Kein Standard-Job, kein Standard-Beginn unserer Paarbeziehung, kein Standard-Hund (wir haben damals gleich Zwillinge als Welpen adoptiert, das hätte eigentlich ein Omen sein können…) kein Standard hinsichtlich des Entstehens der Schwangerschaft (es war eine IVF, in der zwei Embryos eingesetzt wurden), keine Standard-Schwangerschaft.

Retrospektiv eigentlich klar, dass ich mich nicht für den Standard entschieden habe bezüglich der Geburt: Bei Drillingen ist ein Kaiserschnitt in der 32+0.-34+0. Schwangerschaftswoche üblich.

Dankenswerter Weise hat sich die Filderklinik in Filderstadt in meinem Projekt „Drillinge normal gebären“ angenommen und so konnte ich mich meiner Geburtsvorbereitung mit Hypnose widmen.

Zusammen mit einem befreundeten Kollegen habe ich an sämtlichen bewussten und auch unbewussten Ängsten hinsichtlich der Geburt gearbeitet. Da gab es einige Themen aufzulösen, zumal ich in meiner Zeit als Hebamme im Kreißsaal einige dramatische Geburten erlebt hatte. Die galt es auszuheilen.
Zum Thema Schmerzkontrolltechniken hatte ich wenig zu tun: Wenn ich Seminare halte und es ums Thema Schmerz geht zücke ich gerne die Wäscheklammern, um mit meinen Teilnehmern am Wegfokussieren von einem Schmerz zu üben. Und nachdem ich da selbst seit Jahren immer mit übe war da nicht mehr Training nötig.

Das Thema Selbsthypnose durfte ich mit Kristin Grafs „Die friedliche Geburt“ intensivieren, ein wirklich empfehlenswerter Onlinekurs sowie ein toller Podcast.

Am Morgen der 35+0. Schwangerschaftswoche hatte ich dann Wehenbeginn und war sofort voller Vorfreude auf den Tag. Ich bin dann daheim nochmal in die Badewanne um zu checken, wie ernst es meinem Körper und den Babys war. Es war ihnen wohl ziemlich ernst, kurz darauf ist die Fruchtblase geplatzt und ich habe in der Klinik Bescheid gesagt, dass wir losfahren.

Zum Glück war es morgens vor 6, als wir über die A8 an Pforzheim vorbeigefahren sind, es ging
super glatt, ich konnte wunderbar in Hypnose ganz bei mir sein und nach rund 50 Minuten Fahrt
kamen wir in der Klinik an.

„Und zur Geburt wirst du in die Klinik laufen!“, hat mir mein Mann so orakelt, wenn wir mal wieder mit dem Rollstuhl wegen den vorzeitigen Wehen in die Klinik zu einer Routineuntersuchung gefahren sind. Und so kam es. Ich war so unendlich glücklich, mich endlich nicht mehr schonen zu müssen: Ich durfte laufen und wenn ich dabei Wehen hatte war das endlich mal sinnvoll. So kamen wir super vergnügt im Kreißsaal an und ich wurde unendlich liebevoll und umsichtig begleitet. Meine Bestrebungen die Geburt in Hypnose zu erleben wurden großartig unterstützt. Es war immer ein in die Hypnose tauchen, um von Zeit zu Zeit wieder aufzutauchen, um kurze Absprachen mit den Hebammen und Ärzten zu tätigen und vor allem um viel zu lachen. Ich musste irgendwie auch einen Clown gefrühstückt haben an diesem Tag.

Mein Schmerzlevel war mit Ausnahme von insgesamt vielleicht zwei Minuten bei einer vier (einskaliert in eine Schmerzskala von 0-10), also wirklich völlig harmlos.

4 Stunden nach Wehenbeginn kam Lea mittels Zange zur Welt (Begründung war um die Geburt für die anderen Kinder abzukürzen). Kurze Aufregung seitens meines Mannes, eigentlich hatten wir zuerst einen Jungen erwartet. Wir durften Lea begrüßen, dann wurde sie vom 10-köpfigen Kinderklinik-Team in Empfang genommen, die im Nebenzimmer bereit standen. Mein Mann ist dann zwischendurch mal rüber und ich erinnere mich an eine freundliche Stimme, die zu mir meinte, ich dürfe jetzt alternativ ihre Hand drücken. Und ich erinnere mich, wie widersinnig mir das erschien, ich wollte ja alles entspannen und nicht irgendwas drücken, also entschloss ich mich in meiner Trance die bereitgestellte Hand zu streicheln, was im Raum für Erheiterung gesorgt hat.

Die Stunde bis zu Lillys Geburt verflog total, ich war fit und voller Tatendrang. Lilly wurde in tiefer Hocke / im Hirtenstand geboren, schöner hätte es nicht sein können.

Dann brach eine bis dahin ungekannte Anspannung im Team aus, irgendwas schien nicht zu stimmen, Beinhalter wurden herbeigeholt – und das war dann der Moment, als ich aus meiner Trance gefallen bin. Ab dann begannen zwei für mich sehr schmerzhafte Minuten, in denen Toni, der die Idee hatte quer geboren werden zu wollen, mittels manueller Extraktion am Fuß herausgezogen wurde. Retrospektiv war klar, dass ich bei allem, was ich vorher aufgearbeitet hatte eine einzige Sache nicht auf dem Schirm hatte: Beinhalter werden oft geholt, wenn sich ernstzunehmende Komplikationen ereignen. Und nachdem ich das vorher nicht hypnotisch bearbeitet hatte hat es mich in dem Moment aus der Trance geholt. Und was soll ich sagen: Geburt
ohne Hypnose ist Irrsinn, so viel weiß ich bis heute mit Sicherheit 😉

Presseartikel der Filderklinik
https://www.filderklinik.de/die-filderklinik/presse-und-aktuelles/aktuelles/detailansicht/news/kleines-dreifachwunder/?tx_news_pi1[controller]=News&tx_news_pi1[action]=detail&cHash=9d65db49e4ddeac59789e13b13d52e38